Foto: M. Maier

20.08.2023
Kandidanten besuchen Feilandmuseum

BAD WINDSHEIM – Die Bezirkstagsfraktion „Freie Wähler / Franken“ lud Kandidaten für die Landtags- und Bezirkswahl in Deutschlands größtes Freilandmuseum ein, um über Kultur und Soziales zu diskutieren. „Das fränkische Freilandmuseum ist einzigartig in Deutschland“, so Fraktionsvorsitzender Walter Schnell, der seit vielen Jahren Beauftragter für das Museum ist. Als man sich vor über 40 Jahren dazu entschieden habe, das Museum in Bad Windsheim anzusiedeln, konnte man noch nicht überblicken, wie gut das über sechzig Hektar große Gelände mit seinen ca. 120 historischen Gebäuden bei den Menschen in der Region und weit darüber hinaus ankommen werde. Besonders die Gemeinde Bad Windsheim profitiere enorm vom Museum.

Die Fraktion, so Schnell, bestünde neben ihm noch aus Elke Eder, Hans Henninger, dem „Franken“ Robert Gattenlöhner und seit kurzem zusätzlich auch aus Ivona Papak, die von der CSU gewechselt sei.

„Mein Herz schlägt für den Sozialausschuss und ganz besonders für die Arbeit mit gehörlosen Menschen“, berichtet Bezirksrätin Elke Eder, die als Einzige im Bezirkstag die Gebärdensprache beherrscht. Als Beauftragte des Berufsbildungswerkes „Hören, Sprache, Lernen“ sei sie stolz darauf, dass in dieser wichtigen Einrichtung des Bezirks Menschen beruflich ausgebildet werden. Ihr politisches Ziel sei es, das Lernen der Gebärdensprache als Wahlfach in die berufliche Ausbildung für Pflegeberufe einzuführen.

Bezirksrat Hans Henninger ist seit 2008 Bürgermeister der Gemeinde Flachslanden. Seine Tätigkeitsschwerpunkte seien die hausärztliche Versorgung, die gerade außerhalb großer Städte aufgrund der demographischen Entwicklung schon heute schwierig und in Zukunft noch dramatischer werden könne. Auch habe er eine Einrichtung zur Tagespflege sowie der Bau eines Altenheimes auf den Weg gebracht. Im Bezirk arbeite er für einen stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien zusammen mit den Bürgern.

Bezirkstagspräsident Armin Kroder rückte vor allem die wichtige Arbeit der 3.200 Mitarbeiter der Bezirkskliniken Mittelfranken in den Fokus. Im Laufe des Lebens seien ca. 30% aller Menschen von Depression betroffen. Die Kliniken seien bei der letzten Wahl 2018 ein maßgeblicher Faktor gewesen. Seitdem habe man versucht, Ruhe in die Diskussion zu bringen und dafür zu sorgen, dass die Arbeit wieder im Vordergrund stehe. Schließlich könne jeder betroffen sein: „zwischen ganz stark und schwer hilfsbedürftig liegt oft nur eine Sekunde“. Vom jährlichen Haushalt in Höhe von einer Milliarde Euro gingen über 90% dahin „wo die Hütte wirklich brennt“, nämlich in den sozialen Bereich.

Gemeinsam ist man sich einig, dass Mittelfranken ein sozialer Bezirk bleiben soll, der in vielen Bereichen Vorbildcharakter fürs andere Bezirke hat.