20.11.2023
Locke unterstützt Apothekenstreik am 22. November

Röthenbach. Der Landtagsabgeordnete der FREIEN WÄHLER Felix Locke informierte sich, im Zuge des anstehenden Apothekenstreiks am 22. November, welcher in Bayern und Baden-Württemberg stattfindet, in der Pegnitz-Apotheke in Röthenbach über die aktuellen Probleme der Apothekerschaft und deren Forderungen an die Bundesregierung. Der Inhaber der Apotheke Heiko Scholl und Apotheker Dr. Ralf Schabik führten den Abgeordneten hinter die Kulissen der Arzneimittelversorgung und erläuterten die Herausforderungen. Scholl erklärte, dass die Entwicklung der Zahl der öffentlichen Apotheken in Bayern schon seit Jahren rückläufig ist. So sind es derzeit ca. 2800 Apotheken in Bayern, während es im Jahr 2013 noch ca. 3300 waren. Problematisch wird dies vor allem im ländlichen Raum.

„Apotheken gehören einfach zu unserer Grundversorgung“,

so Locke.

„Wenn man dann eine lange Fahrtzeit auf sich nehmen muss, um an ein dringend notwendiges Medikament zu
gelangen, ist dies meiner Meinung nach nicht hinnehmbar, vor allem im Hinblick auf die
vulnerablen Personengruppen, die sowieso gesundheitlich angeschlagen und wenig mobil
sind.“

Zudem machen den Apothekerinnen und Apothekern anhaltende Lieferengpässe, Personalmangel und eine stagnierende Vergütung zu schaffen. Daher ist eine Forderung an die Bundespolitik, dass die Arzneimittelpreisverordnung nach knapp 20 Jahren angepasst werden soll und das festgelegte „Fixum“ von 8,35 EUR pro Rezept auf 12 EUR erhöht werden muss. Dr. Schabik erklärt dem Abgeordneten, dass in den letzten Jahren, wie in jeder anderen Branche auch, die Kosten bspw. für Personal deutlich gestiegen sind, die Vergütung jedoch gleichgeblieben ist. Eine Wirtschaftlichkeit wird so immer schwieriger und gerade die kleineren Apotheken auf dem Land, die für unsere Gesellschaft so wichtig sind, leiden darunter. Auch der gebotene Mehraufwand durch die erschwerte Arzneimittelbeschaffung durch Lieferengpässe wird den Apothekerinnen und Apothekern bisher nicht ausgeglichen. Daher lautet eine Forderung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. auch, dass dieser „Engpass-Ausgleich“ geschaffen werden muss.


Der FW-Landtagsabgeordnete stellt nach dem Termin fest:

„Es ist erschreckend, dass einige Medikamente lieber in andere Länder verkauft werden als nach Deutschland, da dort mehr
für diese bezahlt wird. Ziel muss es sein, mehr Medikamente in Deutschland zu produzieren und unsere Versorgung so zu sichern. Unsere Apothekerinnen und Apotheker sind für unser Gesundheitssystem genauso wichtig, wie alle Ärztinnen und Ärzte, die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in der Gesundheitsbranche, sowie all unsere Krankenhäuser. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass die Versorgung sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gesichert ist.“

Weiter ergänzt Locke:

„Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger am 22. November um Ihr
Verständnis, dass nicht jede Apotheke geöffnet hat. Natürlich wird es Apotheken geben, die
die Versorgung sicherstellen. Dennoch kann es leider sein, dass durch die Politik der
Bundesregierung in Zukunft immer weniger Apotheken in unserer Heimat zu finden sind und
es dann genauso herausfordernd wird wie am 22. November an seine Medikamente zu
gelangen. Ich möchte diesen Streik nutzen, um allen Beschäftigten im Gesundheitswesen
DANKE zu sagen, denn Sie alle sind es, bei denen das Wohl unserer Gesellschaft an erster Stelle steht!"

 

im Bild:
v.l.n.r.: Apotheker Dr. Schabik, MdL Locke, Apotheker und Inhaber der Pegnitz-Apotheke Scholl
(Quelle: Julia Hacker/Abgeordnetenbüro Locke)